Kurzatmigkeit / Atemnot

«Der Atem ist die Stimme des Lebens.»

Kurzatmigkeit / Atemnot

Atemnot (Dyspnoe) drückt sich im Gefühl aus, zu wenig Luft zu bekommen und verstärkt atmen zu müssen.

Der Mensch kann über mehrere Monate ohne Nahrung, einige Tage ohne Flüssigkeit aber nur wenige Minuten ohne Luft überleben. Atemnot stellt eine existentielle Bedrohung dar.

Der Atem

Das Besondere an der Atmung ist, dass sie einerseits zu den unbewusst und permanent ablaufenden Prozessen unseres Körpers gehört, gleichzeitig aber auch bewusst gesteuert werden kann. Dies wiederum macht es uns möglich, innerpsychische Prozesse aktiv über unsere Atmung zu beeinflussen (Tief durchatmen um herunter zu kommen, den Kopf frei zu bekommen).
Vereinfacht kann man sagen, dass die Atmung dazu dient, dem Körper Sauerstoff zuzuführen um Glucose zu verbrennen und Kohlendioxid, als Abfallprodukt, abzuführen. Die Konsequenz daraus ist, dass sämtliche physischen Abläufe von der Atmung abhängen.

Was sind Atembeschwerden

Als Atembeschwerden bezeichnet man die verschiedensten Störungen (auch Entzündungen) im Bereich der Mundhöhle (Rachen), des Kehlkopfes, weiter über die Luftröhre zu den Bronchien und in die Lunge. Diese Störungen können körperliche oder seelische Ursachen haben.

Physische Erkrankungen der Atemwege

Schon eine Erkältung oder eine Grippe können zu Beeinträchtigungen bei der Atmung führen. Bleiben diese bakteriellen oder viralen Infekte unbehandelt, so kann die Infektion sich bis auf die Lungen ausbreiten. Die Folgen sind ernsthafte Erkrankungen wie Bronchitis oder gar Lungenentzündung. Ein weiterer häufiger Grund für Atembeschwerden sind chronische Erkrankungen wie Asthma, das zu den allergischen Erkrankungen gezählt wird, COPD (Raucherlunge). Kinder können an dem gefährlichen Krupp Husten (Kehlkopfentzündung) erkranken.

Einige Herzerkrankungen können ebenfalls zu Atembeschwerden führen. So führt beispielsweise die Herzinsuffizienz (Herzschwäche) zu einem chronischen Sauerstoffmangel, der die Patienten regelrecht nach Luft schnappen lässt.

Kurzatmigkeit durch Eisenmangel

Eisen ist im Blut der Träger der Sauerstoffmoleküle und damit eng mit der Atmung verknüpft. Bei Eisenmangel ist der Körper nicht mehr in der Lage, genügend Sauerstoff zu den einzelnen Zellen zu transportieren. Folgen sind permanente Müdigkeit, Kurzatmigkeit schon bei kleinsten Anstrengungen, Konzentrationsprobleme und weitere Einbussen in der Leistungsfähigkeit.

Bei vielen Erkrankungen ist Eisenmangel eine Begleiterscheinung, steht aber bei der Diagnostik selten im Vordergrund. Eine Therapie zur Verbesserung des Eisengehalts im Blut wirkt oft unterstützend.

Psychische Gründe für Atemnot

Seelische oder psychische Atembeschwerden äussern sich in vielfältigen Formen. Jede Atemform hat, angewandt in der passenden Situation, ihre Richtigkeit. Manchmal wird das Atmen auch zu stark thematisiert und wir verlernen, den Atem einfach geschehen zu lassen und ihm (also uns) den notwendigen Raum zu lassen.

Brustatmung

Sie ist die häufigste Form, wie sich die Belastung im Alltag äussert. Bei dieser Form der Atmung findet die Atmung fast nur im Brustkorb, mit der Hilfsmuskulatur der Atmung, statt. Neben den physischen Krankheitsbildern wie Asthma und COPD zeigt sich diese Atemform häufig bei Menschen die sehr «kopflastig» sind und/oder ein tiefersitzendes mentales Problem haben. Durch Bewegungsübungen und Atemmeditationen kann hier Abhilfe geschaffen werden.

Bauchatmung

Sie ist weniger verbreitet und entwickelt sich beispielsweise durch Verspannungen der Atemmuskulatur und der Einengung des Brustkorbs. Auch langjährig praktizierte intensive Bauchatmung, gelernt in angeleiteten Meditations- und Atemübungen, können die Fähigkeit zu anderen Atemformen in den Hintergrund treten lassen.

Hyperventilation

Die Hyperventilation entsteht durch ein Ungleichgewicht des Ein- und Ausatmens, wobei weniger Luft ausgeatmet wird, als den Lungen zugeführt wird. Obwohl mehr als genug Luft in den Lungen ist, entsteht das Gefühl, keine Luft zu bekommen. Dies wiederum ist ein beängstigendes Gefühl, dass mit noch mehr Einatmen kompensiert werden will, bis es nicht mehr geht (Atemnot). Es ist wichtig, eine Möglichkeit zu finden, auch in dieser Situation ausatmen zu können und sich in dieser Stresssituation zu beruhigen.

 

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